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Ernährung und Gesundheit

Ernährung und Gesundheit: Zwei Begriffe – Eine Bedeutung?

24-10-17

Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen vollwertigen, vitalen und verarbeiteten Lebensmitteln. Moderne Technologien ermöglichen es uns heute die Nahrungsmittel in ihre kleinsten biochemischen Bestandteile aufzuschlüsseln: Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Spurenelemente … doch sind wir uns wirklich sicher, dass unsere Nahrung nur aus diesen Stoffen besteht? Und wenn es auch so wäre, würden diese auch ausreichen, um unsere Körper zu ernähren und bei Gesundheit zu erhalten? Wir sollten nie vergessen, dass "Essen" nicht dasselbe bedeutet wie "Sich ernähren"!

Gibt es einen Unterschied zwischen einem Getreidekorn und dem Mehl, das daraus gewonnen wird? Aus ernährungsphysiologischer Sicht wohl kaum. Trotzdem, es gibt ihn: er liegt in der im Keim enthaltenen LEBENSENERGIE. Denken wir nur an das Energiepotential, das in einem Samen enthaltenen ist. Wird er in die Erde gepflanzt, überträgt er seine lebensspendende Kraft auf die Materie, so dass daraus ein Spross entsteht und später eine Pflanze. Eine in die Erde gesetzte Handvoll Mehl oder ein Stück Brot, könnten niemals neues Leben entstehen lassen.

Nehmen wir an, wir würden uns ausschließlich von Konservenkost ernähren, wie würden wir uns wohl dabei fühlen? Vermutlich würden wir innerhalb weniger Wochen einen akuten Energieverlust erleben: der ideale Nährboden für die Entstehung von Krankheiten.

Nachdem der Mensch ein Lebewesen ist, muss er sich mit ausreichend Lebensenergie, in all ihrer Formen, versorgen. Wenn wir in einen frisch gepflückten Pfirsich beißen, nehmen wir nicht nur dessen Nährstoffe, sondern auch die ihm innenwohnende Vitalkraft auf. Unsere Verdauung wird dadurch verbessert und der Energieverbrauch unseres Körpers heruntergefahren, da dieser in der Lage ist die in der Nahrung enthaltene Energie zu nutzen. Oft grübeln wir darüber nach, wie viele Kalorien wohl dieses oder jenes Lebensmittel enthält, statt uns zu fragen, welche vitalen Kräfte es in uns freizusetzen vermag. Wie oft haben wir den Satz gelesen: "Der Mensch ist, was er isst!". Aber können wir tatsächlich behaupten, jemals einen Gedanken über den „alchemistischen Prozess“ der in diesem Satz verschlüsselt ist verloren zu haben? Das Essen, das wir oft, hastig und gedankenlos in uns hinunterschlingen, wird in unserem Inneren umgewandelt. Es wird zum Bestandteil unseres Blutes, unserer Körperzellen... anders ausgedrückt, es macht uns zu dem was wir sind!

 

Doch welche Faktoren beeinflussen die Lebensenergie der Nahrungsmittel und somit auch unsere?

 

Die Methode der Düngung

Nachdem die Pflanzen genauso wie wir Lebewesen sind, müssen sie richtig ernährt werden. Doch durch moderne Düngungsmethoden und durch die Verwendung von künstlichen Lichtquellen wird pflanzliche Nahrung ihrer wertvollen Lebensenergie beraubt.

Die Zeit nach der Ernte

Dier Zeit, die zwischen der Ernte und dem Verzehr der Lebensmittel verstreicht, beeinflusst wesentlich deren Lebensenergie. Nach der Ernte verliert die Nahrung ganz allmählich ihre vitalitätsspendende Kraft, mit Ausnahme der Samen, die sie über eine lange Zeit beibehalten.

Die industrielle Verarbeitung

Die „Manipulation“ der Nahrungsmittel durch moderne Verarbeitungssysteme zerstört deren Lebensenergie beinahe vollständig. Dadurch erleben auch wir einen erheblichen Vitalitätsverlust.

Die Zubereitung

Moderne Kochmethoden, wie z.B. das Garen im Mikrowellenofen, reduzieren die in den Nahrungsmitteln enthaltene Vitalität. Schonendere Zubereitungsmethoden hingegen, wie das Kochen bei niedriger Temperatur oder das Dämpfen, sorgen dafür, dass deren Vitalkraft erhalten bleibt.

Die Konservierung

Auch durch Konservierungsmethoden wie Einmachen oder Einfrieren wird die Lebensenergie der Nahrung teilweise zerstört. Durch Dörren (od. Trocknen) hingegen bleibt sie länger erhalten.

Aus all diesen Gründen ist es von großer Wichtigkeit, dass unsere Ernährung aus energiespendenden Lebensmitteln besteht. Dazu zählen Obst und Gemüse aus der Region, frisch geerntet und wenn möglich aus biologischem oder biodynamischem Anbau. Außerdem sind Sprossen, Samen, Algen und minimal verarbeitete Lebensmittel eine Quelle für Vitalität und Wohlbefinden. Eine Ernährung die auf diese einfachen Grundsätze beruht, stärk unser Immunsystem, fördert die körperliche Leistungsfähigkeit und geistige Klarheit, spendet Kraft und Vitalität.

 

Und zum Schluss noch ein paar Tipps für den Herbst:

... pflegen Sie einen gesunden Egoismus, und gewinnen Sie dadurch mehr Handlungsspielraum. Nehmen Sie sich Zeit für bewusstes Einkaufen!

... entwickeln Sie neue Verhaltens- und Entscheidungsmuster! Vielleicht ist es an der Zeit ein neues Lebensmittelgeschäft auszuprobieren.

… sensibilisieren Sie sich für das moderne Konzept der „Ernährung als Medizin“!

... übernehmen Sie selbst die Verantwortung für Ihre Gesundheit, delegieren sie nicht an andere!

… gestalten Sie Ihren Alltag so, dass Sie immer mehr mit der Natur in Einklang leben!

 

Dr. Med. Laura Santini, Fachärztin für Allgemeinmedizin